Seinem Mitschüler Phil Nachhilfe zu geben, ist wirklich das Letzte, das Rico will – gehört Phil doch zu einer Clique, die es auf Rico abgesehen hat. Aber wird dadurch wirklich alles schlimmer – oder hat das Schicksal andere Pläne?

Inhalt

Ricos Leben ist die Hölle. In der Schule wird er gemobbt, und das nicht nur mit Worten – die Übergriffe sind regelmäßig gewalttätig. Auch zu Hause findet er keine Ruhe: Seine Eltern halten seine Homosexualität für eine Phase, und tun alles, um sie Rico auszutreiben. Dabei schrecken sie auch vor drastischen Mitteln nicht zurück.

Als Rico dann auch noch von der Vertrauenslehrerin die Nachhilfe für Phil aufgebrummt wird, bricht für ihn endgültig eine Welt zusammen. Phil gehört zur Clique seiner schlimmsten Peiniger. Zwar hat er sich nie aktiv an den Übergriffen beteiligt, aber das macht ihn nicht unbedingt vertrauenswürdiger. Die erste gemeinsame Lerneinheit ist für beide eine Katastrophe – und Ricos Schulalltag bleibt ein Spießrutenlauf.

Doch es kommt noch schlimmer: Zu Hause wartet bereits die nächste demütigende Situation auf ihn. Seine Eltern haben einen Kollegen samt Tochter eingeladen – Laila, die perfekte Freundin für ihren missratenen Sohn.

Rico weiß nicht, wie lange er das alles noch ertragen kann. Doch dann passiert etwas Unerwartetes: Sowohl Phil als auch Laila sind ganz anders, als er dachte. Doch Freundschaften sind für ihn keine Option – er kann es sich nicht leisten, irgendwen mit in seinen Abgrund zu reißen. Oder vielleicht doch?

Meine Meinung

Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen drei Jugendliche, die sich erst noch selbst finden müssen. Da das Buch komplett aus Ricos Perspektive erzählt wird, sind seine schlimmsten Tiefpunkte und schönsten Momente besonders intensiv nachzuempfinden. Doch auch Phil und Laila haben ihre eigenen Herausforderungen – und gemeinsam mit Rico entdecken die Lesenden, dass der Schein manchmal trügt.

Zu Beginn scheint Ricos Lage aussichtslos: Schule, Mobber, Eltern, Bruder, Lehrer – gefühlt ist jeder gegen ihn. Wer selbst nie in einer solchen Situation war, könnte sich fragen, ob das nicht ein bisschen zu viel auf einmal ist. Doch wer kennt nicht das Gefühl, dass manchmal einfach gar nichts funktioniert? Genau das erlebt Rico zu Beginn der Geschichte – doch es lohnt sich, sich darauf einzulassen.

Denn nicht nur Phil und Laila sind anders, als sie auf den ersten Blick scheinen. Und auch Rico selbst muss erkennen, dass Wachstum und Veränderung oft mit schwierigen Entscheidungen verbunden sind. Alle drei machen Fehler, treffen falsche Entscheidungen – aber sie lernen daraus und entwickeln sich weiter.

Am Ende fühlt sich das Happy End nicht nur verdient, sondern absolut gerechtfertigt an.

Fazit

Eine bewegende, intensive Geschichte über Selbstfindung, Freundschaft und den Mut, für sich selbst einzustehen. Dieses Buch nimmt mit, berührt und zeigt, dass manchmal genau die Menschen, die man am wenigsten erwartet, einem den Weg aus der Dunkelheit weisen können. Unbedingt lesen!

Das würde Phil ihm nie verzeihen. Und Rico selbst würde sich auch nie verzeihen. Er hatte soeben den einzigen Menschen in diesem verdammten Kaff vergrault, der ihn je normal behandelt hatte und der ihm womöglich so etwas wie ein Kumpel hätte werden können. Oder zumindest jemand, der ihn nicht vollends verachtete.

Bis jetzt.

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